Überspannungsschutz RS-485 und Modbus

Schutzbauelement RS-485 für den Außeneinsatz zur Ableitung induzierter Spannungen und zum Schutz von Geräten, geeignet auch für Modbus und analoge Sensoren.

Wann Überspannungsschutz verwenden

Den Überspannungsschutz (Spannungsableiter) für den RS‑485‑Bus empfehlen wir in den folgenden Fällen:

  • Der Bus wird im Außenbereich verlegt
  • Der Bus verläuft in einem Bereich außerhalb des Schutzbereichs einer Blitzschutzanlage

Funktionsweise

Im Unterschied zum Bus-Isolator leitet der Überspannungsschutz induzierte Spannungen auf den PEN/PE-Anschluss ab und schützt so die Eingangsschaltungen Ihrer Geräte.

Schutz des Netzteils

Netzteil im geschützten Bereich

Bei Verwendung der Schaltung gemäß dem beigefügten Schaltplan muss der PLUS-Pol des Netzteils nicht geschützt werden, wenn sich das Netzteil in einem geschützten Bereich befindet.

Netzteil im ungeschützten Bereich

Wenn sich das Netzteil in einem ungeschützten Bereich befindet, ist Folgendes zu verwenden:

  • Überspannungsschutz für die Verteilung 24 V DC
  • Schutzgerät der Typklasse C an der Wechselstromzufuhrseite

Die Auslegung der Ableitung hängt vom Querschnitt des Zuleitungskabels der Niederspannungsverteilung und von der Möglichkeit der Erdung des Systems ab.

Schaltplan

Im beigefügten Schaltplan wird der Überspannungsschutz nur am Einspeisungsteil des entfernten Abschnitts im Außenbereich verwendet.

Warnung: Dies ist nur eine Teillösung für den Überspannungsschutz des Busses. Für vollständigen Schutz siehe weiter unten.

Überspannungsschutz mit einer Quelle

Vollständiger Schutz der Busverbindung

Eine vollständige Schutzlösung erfordert zwei Überspannungsschutzvorrichtungen in den folgenden Fällen:

Wann ist vollständiger Schutz erforderlich

Der Bus durchläuft Abschnitte, die:

  • sich im Schutzbereich von Blitzschutzanlagen befinden und danach wieder außerhalb dieses Bereichs liegen
  • nicht in der Lage sind, das durch atmosphärische Entladungen erzeugte Energiefeld zu absorbieren

Anordnung der Schutzvorrichtungen

Überspannungsschutzvorrichtungen werden an den Eingängen der Leitung in geschützte Zonen installiert.

Wichtig: Das gilt unabhängig davon, ob am Bus ein optischer Isolator verwendet wird oder nicht.

Überspannungsschutz mit getrennten Leitungen

Modbus-Bus-Schutz

Wann verwenden

Für einen Modbus-Bus, der im Außenbereich außerhalb des Schutzbereichs einer Blitzschutzanlage verlegt wird, empfehlen wir den Einsatz eines Überspannungsschutzes.

Schutz der Stromversorgung

Bei Verwendung der Schaltung gemäß dem beigefügten Schaltplan muss der PLUS-Pol des Netzteils nicht geschützt werden, da er nicht verwendet wird.

Normenanforderungen

Bei korrekter Planung ist das Risiko elektromagnetischer Impulse durch atmosphärische Entladungen im Sinne des Normenteils STN EN 62 305 nicht zu vernachlässigen.

Schaltplan

Im beigefügten Schaltplan ist der vollständige Modbus-Bus-Schutz dargestellt, mit Überspannungsschutz an beiden Enden der Busleitung.

Modbus-Überspannungsschutz

Überspannungsschutz für Temperaturmessung

Messung mit Widerstandssensoren (Pt100)

Bei der Temperaturmessung mit Widerstandssensoren (z. B. Pt100) ist Folgendes zu beachten:

  • der ohmsche Anteil zusätzlicher Leitungen
  • die Dämpfungswiderstände schützender Vorrichtungen

Einfluss auf die Messgenauigkeit

Vorsicht bei der Messgenauigkeit!

Bei einer Zweileiter-Messung kann der Widerstandswert des SPD das Messergebnis verfälschen.

Beispiel eines Fehlers:

  • Summe der Dämpfungswiderstände: 4 Ω
  • Messfehler bei 0 °C: 4 % (104 Ω statt 100 Ω)

Lösung

Zweistufige Schutzschaltungen sind als Version ohne Dämpfungswiderstände erhältlich, um den Einfluss des SPD auf die Messgenauigkeit zu minimieren.

Überspannungsschutz für Stromschleifen

Signal 4–20 mA

Die Messwerte werden über das standardisierte Signal 4 bis 20 mA übertragen, das vor allem in Anwendungen mit längeren Leitungen eingesetzt wird.

Vorteile der Stromübertragung

  • Der ohmsche Widerstand der Leitung hat keinen Einfluss auf den übertragenen Messwert
  • Es werden zwei Signalleiter verwendet
  • Es ist kein zusätzliches Bezugspotenzial erforderlich
  • Die Leitungen verlaufen galvanisch getrennt vom Erdpotenzial

Schutz

Schutz an beiden Enden ist erforderlich! Zum Schutz dieser Anwendung vor Überspannungen ist ein SPD an beiden Enden erforderlich.

Konstruktion des Überspannungsschutzes

Die passende SPD ist mit einer mehrstufigen Schutzschaltung ausgestattet, die Schutz bietet gegen:

  • Durchgangsspannung im Normalbetrieb zwischen den Signalleitungen
  • Erdungsspannung am Erdungspunkt an beiden Enden