Außentemperaturgeführte Regelung
Die außentemperaturgeführte Regelung ist eine einfache Methode zur Berechnung der Temperatur des Heiz- oder Kühlmittels im Primärkreis in Abhängigkeit von der Außentemperatur. In den meisten Fällen wird diese Funktion vom Kessel oder der Wärmepumpe gesteuert.
Ist die Form der Kurve korrekt eingestellt, lässt sich in den Zonen die gewünschte Temperatur mit dem kleinstmöglichen Temperaturniveau des Mediums (im Heizbetrieb) bzw. mit dem höchstmöglichen Temperaturniveau (im Kühlbetrieb) erreichen.
Der Nachteil dieser Methode ist, dass sie keinen integrierten Mechanismus zur automatischen Korrektur besitzt. Ist die äquithermische Kurve nicht korrekt eingestellt, kann dies zu unzureichender oder übermäßig intensiver Beheizung bzw. Kühlung in den Zonen führen.

Regelung von Heizung und Kühlung
| Aspekt | Heizung | Kühlung |
|---|---|---|
| Eingaben | - Außentemperatur
- Zon Temperaturen |
- Außentemperatur
- Zon Temperaturen - Feuchtigkeit in den Zonen |
| Eingestellter Wert | - Sollwert des virtuellen Thermostats für den Primärkreis | - Sollwert des virtuellen Thermostats für den Primärkreis |
| Grenzen | - Minimaler / maximaler Sollwert | - Minimaler / maximaler Sollwert - Taupunkt (Frühwarnung) - Berechnung des minimalen Sollwerts basierend auf der höchsten relativen Luftfeuchtigkeit aller verbundenen Zonenthermostate |
| PID-Korrektur | ❌ | ❌ |
Weitere Informationen zu Heiz- und Kühlmodi
Wie der endgültige Sollwert berechnet wird
Die äquithermische Kurve liefert die Temperatur des durchfließenden Wassers in Abhängigkeit von der Außentemperatur. Der Kurvenwinkel, die Parallelverschiebung, Temperaturgrenzen und Anpassungen basierend auf Daten der Thermostate beeinflussen das Endergebnis.
Winkel
Für Fußbodenheizungssysteme werden üblicherweise Werte zwischen 0,2 und 0,8 verwendet. Niedrigere Werte eignen sich besser für gut gedämmte Gebäude. Die folgende Tabelle zeigt die resultierende Solltemperatur in Abhängigkeit von der Außentemperatur und dem Kurvenwinkel:
Außentemperatur
| Winkel | -20°C | -15°C | -10°C | -5°C | 0°C | 5°C | 10°C | 15°C | 20°C |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 0.2 | 33 | 32 | 32 | 30 | 29 | 27 | 24 | 22 | 20 |
| 0.4 | 42 | 40 | 38 | 36 | 33 | 30 | 27 | 24 | 20 |
| 0.6 | 50 | 48 | 45 | 41 | 37 | 33 | 29 | 25 | 20 |
| 0.8 | 59 | 56 | 52 | 47 | 42 | 37 | 31 | 26 | 20 |
Beispiel: Wenn die Außentemperatur 0°C beträgt und der Winkel der äquithermischen Kurve 0,6 ist, beträgt die endgültige Solltemperatur 37°C.
Parallelverschiebung
Erhöht oder verringert die Kurve um einen definierten Wert.
Beispiel: Wenn die Temperatur basierend auf dem Kurvenwinkel 37°C beträgt und die Parallelverschiebung auf 4°C festgelegt ist, beträgt der endgültige Sollwert 41°C.
Anpassungen basierend auf Daten von Thermostaten
Alle Zonenthermostate, die mit der äquithermischen Regelung verbunden sind, beeinflussen das Endergebnis.
| Heizung | Kühlung | |
|---|---|---|
| Aus den Zonen übernommene Sollwerte | Die äquithermische Kurve verschiebt sich nach oben, wenn der höchste Sollwert der Zonenthermostate über 22°C liegt | Die äquithermische Kurve verschiebt sich nach unten, wenn der niedrigste Sollwert der Zonenthermostate unter 22°C liegt |
| Ergebnis | Endgültiger Sollwert = Sollwert basierend auf Kurvenwinkel und Parallelverschiebung + Proportionalwert * (höchster Thermostat-Sollwert - 22) | Endgültiger Sollwert = Sollwert basierend auf Kurvenwinkel und Parallelverschiebung + Proportionalwert * (niedrigster Thermostat-Sollwert - 22) |
Beispiel-Szenario für zonenbasierte hydraulische Beheizung mit äquithermischer Regelung

Beispiel-Szenario für zonenbasierte hydraulische Kühlung mit äquithermischer Regelung